Crewwechsel

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Bei uns steht der erste Crewwechsel an. Entgegen der ursprünglichen Planung waren wir nicht zu viert sondern zu dritt an Bord. Martin geht nach 4 unglaublichen Tagen von Bord. Nach dem perfekten ersten Tag von Arnis bis Bagenkop, hatten die nächsten 3 Tage ebenso tolle Highlights im Angebot.
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Unser Plan war von Bagenkop über Heiligenhafen und Fehmarn nach Rostock/Warnemünde zu segeln. Einige Meilen nach Bagenkop verwarfen wir die Idee komplett und schwenkten auf Dänemark um. Somit hieß dann die Route für die nächsten Tage durchs Smålandfahrwasser nach Rostock.
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Unterwegs dorthin waren wir am Baumpersenning reparieren, Taklinge nähen, Segeln mit abgelegten Pinnenausleger probieren und Deck vom Winterdreck befreien. Abends liefen wir in den Hafen von Onsevig ein. Dort war nichts los, somit gab es beim ersten Missgeschick unseres Törns auch keine Zuschauer. Nach Jannes Anlegemanöver war die Positionsleuchte am Bug zerdeppert. Gut, dass wir die 3-Farbenlaterne im Masttop noch als Alternative haben. Auf den Schreck gab es dann ein Anlegerbier und ein gutes Curry. Da wir sowohl Ort als auch Zeit für den Crewwechsel festgelegt waren, standen für die nächsten Tage noch ordentlich Meilen auf dem Programm um bis Mittwochabend Warnemünde erreichen zu können.
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Auf den Weg bereitete uns der Guldborgsund etwas Kopfschmerzen, weil er stellenweise sehr flach ist. Nach intensivem Studium von Karte, Hafenhandbuch, Revierführer und den Alternativen haben wir uns letzendlich für den Sund entschieden. Die Alternativen waren entweder langweilig (zurückfahren) oder zu weit (Grønsund). Bei diesigem Wetter war Tonnensuchen angesagt, um die ganzen Flachs im Smålandfahrwasser zu finden. Ab Einfahren in den Guldborgsund war es dann eher ein Tonnenabhaken. Rote, grüne und Kardinalstonnen folgten in rascher Folge direkt aufeinander. Der Sund ist nicht nur flach sondern das Fahrwasser teilweise auch sehr schmal. Zum Ende des Sunds haben wir als Tagesziel von Gedser kurzfristig auf Nysted umdisponiert. Eine sehr gute Entscheidung, die Ansteuerung ist zwar kurvenreich aber gut betonnt und Nysted ein wirklich schnuckeliges dänisches Dorf.
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Von Nysted aus ging es am Mittwoch bei perfektem raumen Wind durch das Fahrwasser am Offshore-Windpark vorbei nach Warnemünde. Bei 3-4 Knoten Fahrt prustete es plötzlich achteraus. Eine ganze Weile wurde unser Boot von 2 Schweinswalen begleitet.
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Bei abflauendem Wind testeten wir ausgiebig unseren Gennaker. Wir haben ihn bestimmt 10mal hoch- und runtergezogen bis wir uns sicher waren, dass jedes Liek an der richtigen Stelle ist und der Gennaker gut steht. Irgendwann hatten wir ihn dann so weit und liefen unter Gennaker teilweise bis zu 8kn. Nebenbei baute Henning in Anlehnung an die Anleitung von Sönke Roever einen Bullenstander.

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Das Fazit? Nach 4 Tagen haben wir mit 178sm mehr Seemeilen auf der Logge stehen als bei so manchem einwöchigem Chartertörn. Außerdem hat Martin die Messlatte für Mitsegler hochgehängt. Auf die Frage was er mitbringen soll, hatten wir „Gutes Wetter, guten Wind und gute Laune“ geantwortet. Alles drei hatte er dabei. 
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Jetzt freuen wir uns auf die nächsten 4 Tage mit Matze und Jan. Das Ziel für Sonntagabend steht fest, die Route dorthin ist noch offen. Mal sehen was die nächsten Tage bringen. Der Auftakt zu unserer großen Reise ist auf jedenfall schonmal sehr gelungen.
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