Die östlichste Wendemarke ist erreicht

Mit Helsinki haben wir den östlichsten Punkt unserer Tour erreicht und nehmen jetzt Kurs auf den nördlichsten. Aber jetzt geht es erstmal westwärts Richtung Ålands.

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Helsinki: Blick vom Yachthafen auf die Stadt

Wir haben uns für das Innenfahrwasser entschieden. Es ging durch enge Sunde, vorbei an kleinen Felsen, an Inseln mit unzähligen Ferienhäusern und -häuschen, alle mit eigenem Bootsanleger.

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Schärenhaus mit Bootsanleger

Die Finnen, die haben es schon sehr schön. Und haben tatsächlich doch rote und grüne Tonnen neben den ganzen Kardinalszeichen. Unseren ersten Tag im Innenfahrwasser motorten wir noch komplett. Es zogen Gewitterwolken über dem Land auf und so liefen wir sehr früh einen Hafen an. Für den Rest des Tages haben wir dann einfach nichts mehr getan. Gelesen und Chili gekocht, das wars. Hat gut getan und einfach mal Ausspannen war wohl auch dringend nötig.

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Navigation durch enges Fahrwasser

Am nächsten Tag hatten wir besseren Wind und trauten uns zum ersten Mal zwischen den ganzen Steinen zu segeln. Das funktionierte trotz des sehr schmalen Fahrwassers gut. Bis auf den Barösund sind wir fast alles gesegelt. Der war uns dann doch zu schmal. Wir sind mit unserer 30 Jahre alten 30-Fuß-Yacht in Finnland eher ein größeres und neueres Schiff. Für uns ein ungewohntes Gefühl.

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Henning am Ruder

Seit Helsinki haben wir keinen Hafenführer mehr, in dem jeder Hafen beschrieben ist. Somit versuchten wir es mit den in der Karte eingezeichneten Gäste- und Servicehäfen ohne zu wissen was uns erwartet. Der Unterschied zwischen diesen beiden Häfentypen war uns nicht so ganz klar – der eine hat auf der Karte zwei rote Kringel und der andere nur einen, aber sonst? Egal – alle paar cm auf der Karte gab es einen Hafen und einer wird schon passen. Etwas skeptisch waren wir aber doch, weil wir bereits im Barösund von den 2 eingezeichneten Häfen nur einen gesehen hatten. Am Ende war der erste anvisierte Hafen zu klein, der zweite nicht vorhanden und der dritte (Boxby) passte.

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Dragesviken: Regenbogen

In Boxby geschah dann das große Unglück. Auf dem Rückweg vom Bezahlen der Hafengebühr stolperte Henning über einen Festmacherring und brach sich den kleinen Zeh. In der Nähe gab es nichts, keinen Ort, keinen Arzt und ganz sicher kein Krankenhaus. Aber das Positive bei einem gebrochenen Zeh im Vergleich zu anderen Knochenbrüchen ist, dass man eh nichts machen kann.

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endlose Weite

Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder viel besser aus – aus dem gebrochenem Zeh war über Nacht ein höchstens geprellter oder gestauchter Zeh geworden. Henning ging es schon wieder so gut, dass er sogar den Abwasch machen konnte. Und so sind wir dann unter Segeln weiter Richtung Hanko.

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Barfußsegeln

Hanko selbst war teuer und ist aus unserer Sicht nicht unbedingt einen Besuch wert. Aber bei ordentlich Wind war es doch ein geschützter Hafen. In Hanko trafen wir auch die Crew der Barbie wieder. Abends beim gemeinsamen Grillen wurden Pläne für die nächsten Tage geschmiedet. Und so ging es dann von Hanko aus gemeinsam mit der Barbie weiter.