Segeln im Traumrevier

Seit einigen Tagen tingeln wir durch die Inselwelt der Ålands. Das Revier von dem alle Ostseeumsegler schwärmen. Wir haben uns extra auf dem ersten Teil unserer Reise beeilt, damit wir uns in den Ålands Zeit lassen können. Wir träumen davon in den Ålands zum ersten Mal an einer Schäre zu liegen.

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Kobbar Klintar: Lotsenhaus

In Korpoström waren wir erstmal drei Nächte im Hafen eingeweht. Der Hafen war sehr geschützt, aber außerhalb hat es ordentlich gepustet. Es gab trotzdem Boote, die weiter gefahren sind. Wir haben uns nicht getraut. Nach drei Tagen war der Wind aber so weit weniger geworden, dass es auch für uns endlich in die Ålands ging. Vom Wind her konnten wir wunderbar Kökar weit im Süden der Ålands anliegen, nur so weit wollten wir gar nicht in den Süden. Dafür lag Husö als Alternative sehr gelegen. Als wir dort ankamen, stellten wir fest, dass der Steg plötzlich privat ist. Ein schwedisches Boot bestätigte das – der Steg ist dieses Jahr von einem Verein gekauft worden und darf nur von Vereinsmitgliedern benutzt werden. Lange Gesichter bei uns. Immerhin waren wir jetzt in den Ålands angekommen und konnten die finnische durch die åländische Gastflagge ersetzen.

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Baugrund wird knapp

Der nächste Tag entschädigte für die Enttäuschung über Husö. Durch zwei enge, idyllische und gut betonnte Sunde ging es mit ordentlich Geschwindigkeit Richtung Rödhamn. Bei gutem Wind hatten wir immer wieder deutliche Schräglage und kamen schnell voran. Rödhamn ist ein sehr niedlicher Hafen mit saftigen Hafengebühren. Es gibt dort keine Duschen und keinen Strom, alles wird mit Gas betrieben und die Sauna mit Holz. Womit das freie WLAN betrieben wird haben wir lieber nicht nachgefragt. Am nächsten Morgen gab es frisch gebackene Brötchen.

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Rödhamn: Der Hafen

Von Rödhamn ging es mit Zwischenstop auf Kobbar Klintar nach Mariehamn. Kobbar Klintar ist eine ehemalige Lotseninsel, auf der inzwischen ein süßes Café erichtet wurde. Die Insel liegt inmitten zweier Schifffahrsstraßen für die großen Fähren, die Mariehamn anlaufen und bietet somit einen tollen Blick auf die Fähren, wie sie sich zwischen den Schären durchschlängeln. Wir haben uns für den Westhafen von Mariehamn entschieden, da wir von da aus Richtung Norden weiter wollen.

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Schäre vor Fähre

Da wir nachts immer zu viel Wind für unseren Geschmack hatten, haben wir immer noch nicht an einer Schäre gelegen. Irgendwie schade, da wir uns ganz besonders darauf gefreut haben. Die Häfen werden allmählich voller, die Saison der Finnen beginnt. Dass die Häfen bald gerappelt voll sein werden, können wir uns so langsam auch vorstellen. In Mariehamn lief ein Boot nach dem anderen ein. Es waren bereits erstaunlich viele deutsche Boote dabei.