Nachts in Käringsund schlug das Wetter um. Es wurde grau, diesig, windig und nass. Teilweise haben wir ordentlich Nebel. Dieses Wetter begleitet uns nun seit ein paar Tagen. Bei Regen und trüben Wetter sehen die Ålands plötzlich viel weniger einladend aus. Käringsund ist vorerst unser westlichster Hafen. Von dort aus drehte unser Bug sich zunächst nach Norden und dann nach Osten. Es geht zurück durch die Ålands zum finnischen Festland. Aber vorher haben wir noch ein paar Tage in der Inselwelt.
Unser Weg trennte sich von der Barbie. Seit Hanko waren wir zusammen gesegelt. Während wir den nördlichen Bogen einschlugen, ging die Barbie südlich herum. Wir haben uns mit Felix von der Lupercalia in Seglinge verabredet. Also hieß es auch bei Regen ablegen und vorwärts kommen. Die sonst so spannenden Sunde wirkten plötzlich farblos und trist. Teilweise bekamen wir unterwegs so viel Nebel, dass wir genauso gut auf dem Atlantik oder dem Mittellandkanal hätten unterwegs sein können. Die Farben waren zu Grautönen verschwommen.
Umso mehr wussten wir die Sonnenstrahlen in Seglinge zu schätzen. Wir haben eine kleine Radtour über die schöne Insel gemacht. Elche haben wir leider keine gesehen. Dafür lag plötzlich im Hafen ein weiteres deutsches Schiff. Die Barbie hatte völlig unerwartet auch den Weg nach Seglinge gefunden. Etwas später lief dann noch die Lupercalia ein und zu sechst hatten wir einen wunderschönen langen Abend, gekrönt von einem perfekten Regenbogen über unseren Schiffen.
Am nächsten Tag war das schöne Wetter wieder vorbei. Die Grautöne herrschten erneut vor. Spät legten wir ab und verholten uns mit der Lupercalia etwa 15sm nach Westen. Für uns die völlig falsche Richtung, aber wir wollten noch einen Tag mit Felix verbringen und bei dem grauen Wetter hatten wir einfach keine Lust groß Strecke zu machen. Von Andi und Moni haben wir uns endgültig verabschiedet. Die Barbie richtet ihren Bug bereits nach Norden und wird die Ålands vor uns gen Vaasa verlassen.
Bei mehr als 20 kn Wind aus der völlig falschen Richtung, immer wieder Regen und einfach ekeligem Wetter kamen wir frierend und nass in Bomarsund an. Nach einem netten Abend bei Rotwein und dunkler Schokolade an Bord der Lupercalia fielen wir müde in die Koje.