Alt Bekanntes und einiges Neues

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Meeresbewohner

Die Überfahrt von Anholt nach Schweden geht nicht ganz so flott wie die Schläge die Tage davor. Dafür ist es der erste Tag an dem wir Wind richtig von hinten haben. Zumindest am Anfang. Also Vorsegel ausbaumen, Autopilot anschalten und entspannen. Dieses Segeln haben wir dieses Jahr so bisher noch nicht gehabt. Da werden Erinnerungen wach.

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Anholt am Horizont

Irgendwann holt uns eine Regenfront ein, bringt erst viel zusätzlichen Wind mit und nimmt dann den kompletten Wind mit. Wir dümpeln plötzlich mitten in der Schifffahrtsstraße herum. Also Motor an. Und weil er schon einmal läuft, lassen wir uns noch eine ganze Weile weiterschieben bis endlich wieder Wind da ist.

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Schweden am Horizont

Die letzten Meilen rauschen wir wieder mit gutem Wind unter Segeln bis nach Schweden. Die erste angepeilte Schäre ist uns zu voll und zu ungeschützt. Bei der zweiten brauchen wir ein paar Anläufe bis wir die richtige Stelle gefunden haben. Dann aber sitzt der Anker und die Asgard liegt fest. Unser übliches Schärenprogramm beginnt: Schäre erkunden, Freunde zuhause mit Fotos neidisch machen, Grill rausholen, glücklich sein.

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angestrahlt

Wir wollen so schnell wie möglich in den Norden kommen. Unser Tagesziel ist eine Schäre in der Nähe von Lysekil. Auf dem Weg dorthin kommen wir an Erinnerungen aus letztem Sommer vorbei: der Caterpillarshop mit eigenem Anlegesteg bei Göteborg, die lachende Kirche, das enge Fahrwasser bei Marstrand, Schären überladen mit Häusern, Schären mit nur einem einzigen Haus drauf und das niedliche Gullhomen. Letztes Jahr sind wir bei Gullholmen Richtung Süden abgedreht. Diesmal fahren wir weiter. Und sind plötzlich irgendwie aufgeregt. Jetzt beginnt Neuland. Unbekannte Gewässer. Jetzt ist alles anders.

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enge Sunde

Naja nicht ganz. Die Innenfahrwasser sind gewohnt geschützt von den Wellen des Kattegats/Skagerraks.  Zwischendurch guckt eine Robbe aus dem Wasser, Wildgänse und Schwanenfamilien schwimmen vorbei. Und irgendwie sind es immer noch Schären mit einem Haus oder vielen Häusern drauf.

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Paddlerchoreographie

Abends an der Schäre liegt direkt neben uns eine Bavaria 30. Allerdings ein neueres Modell als unsere. Wir grillen und genießen die Farbspiele des wunderschönen Sonnenuntergangs und lassen gemütlich Hennings Geburtstag ausklingen.

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Spiegelung

Die letzten Tage waren mit Ausnahme des Hafentags alles lange Schläge. Wir brauchen einfach mal einen Tag zum durchschnaufen. Somit geht es durch den engen Sotekanal bis Hamburgsund. Laut unserem deutschen (Gerti und Harm Claußen) und schwedischem Revierführer (Hamnguiden) sollte es dort ein Wikingerdorf geben. Das wollen wir besichtigen. Leider ist es aber seit einigen Jahren geschlossen. Damit fällt der Besuch ins Wasser. Allerdings findet jedes Jahr am ersten Augustwochenende ein Wikingerfest direkt nebenan statt. Wir sind nur wenige Tage zu früh dran.

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Blick aufs Meer

Vieles kommt uns bis hierhin bekannt vor. Aber einiges ist auch neu. Die Schären sind Anfang August deutlich voller. Aber auch die Fahrwasser sind voller. Wir sind dort zwar geschützt vor den Wellen aus dem Kattegat, nicht aber vor dem Schwell der unzähligen Motorboote. Die Häfen sind teurer. Es ist einfach Hauptsaison. Und für uns neu ist das Gebiet nördlich von Gullholmen.