Rückblick: Die Flitterwochen

Wir waren gespannt. Diese Saison waren wir bisher immer nur verlängerte Wochenenden segeln. Das war nett. Aber so richtig begeistert hat uns das nicht. Kein Vergleich zum letzten Jahr. Hat es sich wirklich gelohnt die Asgard zu behalten?

In unseren Flitterwochen hatten wir endlich Zeit Strecken machen zu können. Loszufahren, ohne sofort wieder an die Rückkehr denken zu müssen. Uns juckte es richtig in den Fingern. 3,5 Wochen Segelzeit hatten wir, nach 3 Wochen waren wir entspannt wieder zurück an unserem Dauerliegeplatz.

Und wir können im Nachhinein sagen: es war ein voller Erfolg. Die drei Wochen waren richtig toll. Das Wetter hat fast immer mitgespielt. Pünktlich zum Ablegen hat der Wind von Nord auf Süd gedreht. Der Strom hat uns kräftig angeschoben. Wir sind in einem unglaublichen Tempo in die westschwedischen Schären gesegelt. Wir mussten in den drei Wochen kaum kreuzen. Wir konnten unsere Ziele immer an den Wind anpassen. Immer wenn wir ein Windfenster brauchten, war eins in Sicht. Kann man eigentlich so viel Glück haben?

Braun gebrannt sind wir zurück gekehrt. Richtig erholt. Wir haben unsere halbe Woche Puffer nicht aufs Spiel gesetzt. Statt irgendwo weiter rumzutrödeln und am Ende bei Wind aus der falschen Richtung doch noch in Stress zu geraten, haben wir lieber den Segeltörn ein paar Tage früher, aber bei bestem Segelwetter, beendet.

Diese Form des Reisens hat uns ans letzte Jahr erinnert. Am Anfang waren wir ähnlich schnell unterwegs wie im Baltikum. Dadurch konnten wir die Zeit in den westschwedischen Schären genießen ohne in Rückfahrtstress zu geraten. Der Norden Dänemarks war dann landschaftlich wieder anders. Und am Ende hat die Zeit noch für einen Schlenker nach Kopenhagen gereicht. Somit war der Törn insgesamt wirklich abwechslungsreich.

Und es gab einige Parallelen zu letztem Jahr. Wieder war Bagenkop unser letzter Hafen in Dänemark. Wieder haben wir Hennings Geburtstag auf einer einsamen Insel verbracht. Und den Vorabend von Jannes Geburtstag in einer Hauptstadt. An Jannes Geburtstag waren wir wieder ankern. Und wieder war das Wetter im August sehr wechselhaft mit Starkwind. Ansonsten bleiben Erinnerungen an die vielen Schweinswalsichtungen, Regenbögen, Robben, Schärensegeln bei viel Wind und mit kaum Welle, Makrelen in der Abenddämmerung und an immer wieder vier Kugeln Eis zu zweit.

Würden wir etwas anders machen? Vielleicht in einem anderen Sommer. Anfang August war es in Schweden doch ganz schön voll an den Schären. Das Wetter war im August ähnlich wechselhaft wie letztes Jahr. Abseits der Hauptsaison unterwegs zu sein beschert einem doch einsamere Momente. Andererseits haben wir so Fredi und Hinnerk treffen können. Und die Flitterwochen waren direkt im Anschluss an unsere Hochzeit. Somit war es für diesen Sommer so und nicht anders genau richtig.

Und nächstes Jahr? Es gibt noch genügend weiße Flecken und Törnziele auf der Ostseelandkarte für uns.