Dänische Inseln vor Schwedens Küste

Bornholm: Fernweh
Bornholm: Am Horizont ein Segelboot

Kurz vor Hammer Havn schallt Musik über das Wasser. Auf Bornholm ist das „Wonderfestiwall“ in Gange. Direkt vor der beeindruckenden Kulisse des Hammerhus. Der Hafen ist entsprechend voll. Wir genießen die Trubelstimmung. Und wir genießen es einfach mal im Cockpit zu sitzen. Die letzten Tage auf See waren immer recht lang. Wir sind jeweils früh gestartet und spät angekommen. Heute sind wir spät gestartet und haben trotzdem zu einer normalen Uhrzeit im Hafen fest gemacht. Wir sind im Urlaub angekommen.

Hammer Havn - der Hafen
Hammer Havn

Wir sitzen gerade beim gemütlichen Anlegerbier im Cockpit, als der Zoll auftaucht. Inklusive Spürhund. Zielstrebig nehmen sie ein Motorboot ins Visier. Personalien werden überprüft. Dann tauchen noch zwei Polizeiwagen auf. Wir wollen eigentlich im Cockpit grillen, aber nachdem uns unser dänisches Nachbarboot dezent darauf hingewiesen hat, dass das gerade jetzt direkt unter den Augen der örtlichen Aufsichtsbehörde vielleicht keine so gute Idee ist, verlegen wir das Grillen auf die Hafenmole.

Wonderfestiwall Parklplatz
Bornholm: Wonderfestiwall vor der Kulisse des Hammerhus

Zum Sonnenuntergang laufen wir zum Hammershus hoch. Die Ruine ist beeindruckend. Der Blick auf die Ostsee ebenfalls. Das Panorama wird dazu musikalisch vom Wonderfestiwall untermalt. Eine ganz besondere Stimmung entsteht. Völlig verzaubert lassen wir den restlichen Abend im Cockpit ausklingen. Unzählige Sterne sind zu sehen. Sogar die Milchstraße ist klar zu erkennen.

Hammer Havn: Hammerhuss
Hammer Havn: Hammerhus Ruinen

Ursprünglich wollten wir zwei Tagen in Hammer Havn bleiben. Fahrräder leihen und die Insel erkunden. Beim Frühstück entscheiden wir uns weiterzusegeln. Wir wollen nach Christiansø. Und dann in die nördliche Hanöbucht. Lieber jetzt weitersegeln und uns auf dem Rückweg nochmal einen Tag Zeit nehmen, als im Nachhinein zu bereuen, zu lange verweilt zu haben.

Christiansø: Blick Richtung Süden
Christiansø: Nord- und Südhafen

Christiansø gefällt uns. Eine sehr idyllische Insel. Niedlich. Janne würde am liebsten gleich mehrere Tage bleiben. Und jetzt können wir auch nachvollziehen, warum nach einem Besuch von Hammer Havn und Christiansø die polnischen Yachthäfen eher trist und trübe wirken. Mit der dänischen Gemütlichkeit können die Häfen einfach nicht mithalten.

Frederiksø
Christiansø: Blick auf Frederiksø

Wir planen gerade gemütlich den weiteren Törnverlauf im Cockpit im Hafen von Christiansø. Da fragt ein Segelboot, ob es längsseits gehen kann. Wir gucken es völlig entgeistert an. Völlig verrückte Vögel. Die wollen ihre 46ft Yacht an unserer 30ft Bavaria festmachen. Egal, wir nehmen die Leinen an und kurz darauf liegt die 46ft Contest bei uns längsseits. Ein beeindruckendes Bild. Asgard wirkt plötzlich sehr klein und etwas eingequetscht.

Christiansø: Inselrundgang
Christiansø: Spaziergang entlang der Verteidigungsmauern

Der Hafenmeister beäugt das Ganze misstrauisch. Er checkt kurz, dass die Aktion für uns ok ist, zuckt mit den Achseln und geht. So richtig glücklich sind wir mit der Situation nicht. Die Contest passt aber auch nicht auf unseren Platz am Kai. Erst als das Boot hinter uns ablegt, reicht der Platz zum Plätze tauschen und wir gehen bei der Contest ins Päckchen. Sieht gleich viel gesünder aus. Gerade noch rechtzeitig. Der Wind brist immer mehr auf. Plötzlich sind es fast dreißig Knoten. Seit unserem Anleger hat der Wind um 180 Grad gedreht und kommt aus der entgegengesetzten Richtung. An unserem Heck platschen die Wellen, Asgard tanzt und zerrt an ihren Leinen. Kurzerhand drehen wir sie um.

Christiansø: sonnengelbe Fassade
Christiansø: Schubkarren sind das Transportmittel der Wahl

Abends zieht ein kräftiges Gewitter auf. Wir sitzen da schon längst im Trockenen bei unseren Nachbarn an Bord und tauchen Erlebnisse auf der Ostsee aus. Tallin, die militärische Sperrgebiete in Polen, die Schönheit der Ålandinseln, Bootstechnik sowie Tipps zum Fisch kaufen und für schöne Ankerplätze sind nur einige der Themen. Der Abend vergeht wie im Flug.

Frederiksø im Morgenlicht
Frederiksø: Morgenstimmung

Mit Christiansø haben wir unser Wunschziel für den Urlaub erreicht. Noch haben wir genügend Zeit. Wir entscheiden uns für eine Weiterfahrt in die nördliche Hanöbucht und gegen Hafentage auf Bornholm und Christiansø.