Nach einer Saison Segelpause sind wir wieder auf dem Wasser unterwegs. Diesmal in Elternzeit. Einen Monat haben wir Zeit.
Janne tüftelt bereits Tage vor der Anreise zum Boot an der Einkaufsliste für unser Proviant. Brei, Knabberkrams und sonstiges Babyzubehör für die kleine Krabbe sind auch schon besorgt. Sonnenschutz und Regencover für die Kraxe treffen in buchstäblich letzter Minute vor der Abreise ein. Und wo ist eigentlich das 12V-Ladegerät für die Kamera?
Das Packen vom Auto dauert etwas länger. Cockpitbänke und -tisch wollen verstaut werden. Und wir haben weniger Platz als sonst – die Rückbank ist belegt. Am Ende kommt aber alles mit und das Auto – wie immer – bis unter den Dachhimmel voll. Mit einem Zwischenstopp über Nacht erreichen wir Fehmarn. Und fragen uns beim Überqueren der Fehmarnsundbrücke, ob mit der Asgard alles in Ordnung ist. Wie sie wohl aussieht nach fast zwei Jahren in der Scheune. Ob noch alles funktioniert.
Der Tag vergeht wie im Flug. Janne bespaßt die kleine Krabbe und Henning erledigt einen Punkt auf der ToDo-Liste nach dem anderen. Trotzdem läuft es nach dem Prinzip „Quick and dirty“. Bloß fertig werden heißt die Devise und alles erledigen was sicherheitsrelevant ist. Das Polieren vom Boot lassen wir kurzerhand weg. Den gröbsten Dreck können wir mit dem Hochdruckreiniger entfernen. Für den Abend sind wir verabredet. Besuch der Barbie in Orth. Die kleine Krabbe ist das erste Mal an Bord einer Segelyacht. Und erkundet sie kurzerhand von Bug bis Heck. Irgendwo lässt sie einen großen Happen Käse liegen. Na, der wird schon wieder auftauchen.
Am nächsten Morgen ist unser Krantermin. Und dann ist die Asgard auch schon wieder im Wasser. Sie schwimmt. Der Motor springt tadellos an. Und auch das Hochfahren der restlichen Systeme funktioniert reibungslos. Wir verholen uns in eine Box und beginnen mit dem restlichen Arbeiten. Das Relingsnetz montieren wir mit als erstes. Unsere Krabbe will am liebsten sofort loskrabbeln und alles erkunden. Wir liegen direkt an der Hafenpromenade und werden mehrfach angesprochen.
Wir verproviantieren uns noch, bunkern Wasser, bringen das Auto weg und dann hält uns nichts mehr an Land. Hauptsache loskommen. Die Segel sind noch nicht angeschlagen, aber wir verholen uns trotzdem in einer kurzen Regenpause nach Orth. Und auf dem Weg dahin entscheiden wir uns kurzfristig um und werfen den Anker vor Orth. Es ist noch genug vorzubereiten, bevor wir richtig loskönnen. Und ein Tag vor Anker ist da bestens geeignet für.
Mit Baby dauert doch alles etwas länger. Die Vorbereitung Vorort erstreckt sich über drei Tage, einer an Land, zwei auf dem Wasser. Erst im Hafen, dann vor Anker machen wir die Asgard segelfertig und babysicher. Im Segelalltag angekommen sind wir noch nicht. Aber das wird sich schon noch finden. Unterwegs. Los geht’s.